Neben der Stromerzeugung ist der Tourismus der wichtigste Wirtschaftszweig im Montafon, der schon deutlich über 100 Jahre existiert. Bereits um 1870 kamen die ersten Sommergäste ins Tal. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Wintersportvereine im Montafon gegründet, zwischen den Weltkriegen eröffneten dann die ersten Skischulen. Mit der Stromerzeugung entstanden durch Stauseen und allem ­voran der Silvretta Hochalpenstraße weitere Attraktionen für Touristen. Nach dem zweiten Weltkrieg hat man den ersten Sessellift im Montafon auf Grabs errichtet und der Touristenstrom wurde zunehmend internationaler.

Mit den Goldschlüsselrennen als weiteren Meilenstein der Wintersportgeschichte des Tals wurden in den Jahren 1963 bis 1983 (dann nochmal 1992) internationale Ski Alpin Weltcuprennen der Damen abwechselnd auf Grabs, der Kapellalpe und dem Golm ausgetragen. Nachdem dennoch zunächst der Sommer im Mittelpunkt des touristischen Interesses stand, drehte dies aufgrund der zunehmenden Wintersportaktivitäten breiter Bevölkerungsschichten und der Winter wurde ab 1981 stärkste Saison im Montafon. Mittlerweile wird versucht, das Montafon als Ganzjahresdestination zu präsentieren. Nicht zuletzt der Klimawandel macht eine strategischen Schwenk weg von der alleinigen Abhängigkeit vom Schneesport notwendig. Alle  Beteiligten unternehmen große Anstrengungen, Ganzjahresattraktionen und touristische Infra­struktur auch für die Sommermonate aufzubauen.

Das immer noch verbreitete Denken in touristischen Saisonen mit Sommer und Winter ist heute nicht mehr zukunftsfähig. Und an Stelle von Saisonen werden Themen im Fokus stehen. Zu dieser Positionierung gehören Angebote, die das Tal für Gäste zu jeder Jahreszeit attraktiv machen. 

Gerade die großen Bergbahnen wie die Silvretta Montafon, aber auch Illwerke Tourismus und damit der Golm sowie Gargellen sind in Richtung Sommer sehr aktiv. Aktivpark Montafon, Mountain-Cart, Flying Fox, Waldrutschenpark, Alpine Coaster, die Angebote werden immer vielfältiger. Nach einer Absprache der Bergbahnen soll außerdem künftig immer zumindest eine Bergbahn in Betrieb sein, die Bergbahnrevisionszeiten werden untereinander abgestimmt und so das Angebot auch in der Nebensaison verbessert. Davon profitieren auch Wanderer und Biker. Gerade das Mountainbiken verbindet die Saisonen, sind doch die ersten Mountainbiker häufig schon unterwegs, wenn die Skipisten noch geöffnet sind. 

Was im Montafon immer noch nicht ausreichend vorhanden ist, sind Schlechtwetterangebote wie ein Indoor-Schwimmbad.

 

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