Konventionelles Mountainbike oder E-Bike-Mountainbike: Im Montafon ist man mit beiden Arten gut angezogen und kann Gegenden erkunden, die einem Autofahrer verschlossen bleiben und die zu Fuß über Tagesmärsche hinausgehen würden.
Der zunehmende Mountainbike-„Druck” auf die Wanderwege, Forstwege, Alpwege und damit auch auf Fußgänger, Alpvieh und Wild nimmt natürlich parallel zur Attraktivität der Mountainbike-Nutzung zu. Nicht überall, wo ein Fahrrad fahren kann, darf es das auch. Werden Verbote dann aus Unwissenheit oder absichtlich ignoriert, ist der Stress mit Grundeigentümern, Jägern, Förstern und am Ende mit der Polizei vorprogrammiert.
Die Gründe, warum viele Forststraßen und Wege von Mountainbikern nicht befahren werden dürfen, sind vielseitig. Einerseits ist es eine Frage der Zustimmung der Grundeigentümer und die damit verbundene Haftungsfrage und andererseits begründen Ruhezonen für Wildtiere das Fahrverbot. Um Rückzugsräume für Wildtiere sicherzustellen gilt beispielsweise im Hinteren Silbertal vom 16. September bis 14. Juni ein Fahrverbot und zwischen 20:00 Uhr und 07:00 Uhr ein Nachtfahrverbot. Im ebenfalls zum Europaschutzgebiet Verwall gehörenden Bereich Ganifer, Zeinis, Verbellaalpe, Alpe Gibau gilt das Nachtfahrverbot ebenfalls. Denn gerade in den Tagesrandzeiten sind Wildtiere aktiv und sollten bestmöglich ungestört bleiben.
Darum haben Land Vorarlberg und Montafon Tourismus offizielle Rad- und Mountainbikewege veröffentlicht, die unter https://www.montafon.at/de/Bergerlebnisse/Biken/Biketouren zu finden sind. Die dort als erlaubt dargestellten 262 Kilometer und 65 Tourentipps sollten auch für Mountainbiker im Montafon ausreichen. Außerdem werden in den Tourismusbüros kostenfrei Aktivkarten für Biker verteilt, auf denen das Streckennetz eingezeichnet ist. Leider werden auf zahlreichen anderen Webseiten Tourentipps gegeben, die nicht nur auf erlaubten Wegen stattfinden. Fahrten quer durch den Wald oder über Wiesen sind ohnehin verboten, da diese einen zu großen Eingriff in die Natur darstellen.
Titelbild: Die Montafoner Landschaft ist ein Paradies für Mountainbiker. (Foto: Udo Bernhart)
262 Kilometer und 65 Tourentipps gibt es für die Mountainbiker im Montafon zu entdecken. (Foto: Edi Groeger, Montafon-Tourismus)
Weiter, schneller und gemütlicher geht’s mit dem E-Bike. (Foto: Stefan Kothner, Montafon-Tourismus)
Unsere TOP 10-Tipps für Mountainbiker:
- Genusstour: Von St. Gallenkirch über Garfrescha zur Alpe Nova und zurück über die Rinderalpe. Mindestens in einer einkehren, besser in beiden! 🙂
- Hochalpin – überwiegend Straße: Von Gaschurn über das Ganifer zum Kopssee, Zeinissee/Zeinisjoch und über Silvretta/Bielerhöhe zurück. 44 km und 1150 Höhenmeter.
- Silbertal intensiv: Ausflug von Schruns ins hintere Silbertal, der Genussbiker kehrt im Hasahüsli ein und lädt dort die Batterie von Mensch und E-Bike, fahrt über Wasserstubental und Kristberg nach Innerberg und zurück nach Schruns. Der hartgesottene Biker fährt das Silbertal vom Hasahüsli weiter zum Langsee, überwindet die Tragepassagen und fährt bis zur Heilbronner Hütte, dann weiter über Verbellaalpe zum Zeinisjoch, über Ganifer und Gaschurn zurück nach Schruns.
- Hochjoch: Von Schruns geht es am Schulhaus über Gamplaschg zum Kropfen, von dort weiter zum Kapell, daran vorbei hoch zum Skitunnel, durch diesen hindurch und zum Schwarzsee. Wer jetzt noch Kondition hat: Weiter bis zur Wormser Hütte und dort einkehren! Das habt Ihr Euch nach über 1500 Höhenmetern auch verdient. Ein Teil der Strecke (Schruns – Kropfen oder Schruns – Kapell) kann auch mit der Bergbahn erledigt werden.
- Tschaggu-Runde: Im Ortszentrum Tschagguns (Spar) startet ihr Richtung Aktivpark/Zelfen. Nach einigen hundert Metern gehts rechts ab Richtung Bitschweil. Dort umrundet ihr den See und fahrt oberhalb über Schotter- und Single Trails nach Grabs (1350m). Im Berggasthof Grabs einkehren und mit vollem Bauch die asphaltierte Straße hinunterrollen. 20 km und 2,5 h reine Fahrzeit später seid Ihr wieder in Tschaggu.
- Singel-Trail: Jede Menge Strecken mit Single-Trail-Passagen findet Ihr rund um den Itonskopf am Bartholomäberg. Eine Möglichkeit: Ausgangspunkt Batholomäberg Kirche, dann über Linda zum Rellseck, von dort über Alplegi zur Alpe Latons. “Hinter” dem Itonskopf weiter bis Falla, dann “vor” dem Itonskopf wieder zurück zum Fritzensee und hinab zur Kirche.
- Ziel Alpen: Auch zu den Alpen Tilisuna (Start Tschagguns/Bitschweil, 15km bis zur Alpe, von dort KEINE Weiterfahrt!), Garnera (Start Gaschurn/Trantrauas nach der Versettlabahn, dann über das Maisäßgebiet Ganeu ins Garneratal) und Vergalden (Start in St. Gallenkirch, nach Gargellen, dann zur Alpe, 1000 Höhenmeter, 26 km) lohnt eine Bike-Tour, wie die meisten Alpen sehr gut für Mountainbiker erreichbar sind.
- Panorama auf 2300m: Von Gaschurn über das Ganifer zur Alpe Verbella, von dort zur Heilbronner Hütte. Von dort selber Weg zurück: 1400 Höhenmeter, 35 km. Auf der Rückfahrt empfehlen wir den kleinen Umweg über Zeinsjoch/Kops und Alpengasthof Zeinisjoch! 😉
- Panorama auf 2400m: Von Gaschurn über die Silvretta Hochalpenstraße zur Bielerhöhe, dort am See entlang bis zur Wiesbadner Hütte. Einkehr dort und an der Bielerhöhe. 1500 Höhenmeter und 51 km warten auf Euch!
- Panorama auf 2500m: Für geübte Biker ist auch eine Tour zur Saarbrückner Hütte von Gaschurn und über die Silvretta Hochalpenstraße bis Vermuntstausee und dann über Schotter zur Hütte lohnenswert. 40 km und 1500 Höhenmeter.
Tipp: Silvretta Hochalpenstraße nur an Tagesrandzeiten und nicht am Wochenende befahren. Zu viele Pkws, Motorräder und Busse sind sonst unterwegs!
Das BergePlus-Programm von Montafon Tourismus bietet auch geführte Mountainbiketouren an. Bikes mieten kann man direkt in Schruns am Bahnhof beim Intersport Montafon.
Höhepunkt für Mountainbiker ist der M³ – Montafon Mountainbike Marathon, der alljährlich stattfindet und in verschiedenen Streckenlängen und Schwierigkeitsstufen angeboten wird. Infos unter www.montafon.at/m3
Ich möchte nächstes Jahr ein paar Mountainbike Touren machen. Die Hochalpentour klingt gut, weil sie überwiegend Straßen hat, die Strecke von 44 km ist auch gut und die Höhenmeter sind auch in Ordnung. Ich werde diese Tour meinen Freunden vorschlagen.