Erreichbar ist das Montafon heute mit dem Auto von Tirol/Osten über oder durch den Arlberg und von Deutschland/Schweiz und damit Westen/Norden über Vorarlberg und den mit 2 Röhren à 2 Spuren ausgebauten Pfändertunnel, Abfahrt von der A14 jeweils Bludenz/Montafon. Die österreichischen Autobahnen sind bis auf wenige grenznahe Strecken generell mautpflichtig, Vignetten gibt es an der Grenze, an Tankstellen und online direkt bei der Asfinag.

Das Montafon durchquert die Silvrettastraße, eine ehemalige Bundesstraße, heute aber eine Landesstraße (L 188). Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese Straße ausgebaut und mit Galerien/Tunnels versehen, davor waren insbesondere an der Engstelle Frattetobel (Grenze Tschagguns-St. – Gallenkirch) häufig Lawinen und Vermurungen Grund für Sperrungen und erschwertes Vorankommen. Ab Partenen mündet die Landesstraße in die von den Illwerken errichtete mautpflichtige und im Winter gesperrte Silvrettahochalpenstraße, die zur Bieler Höhe führt. Nur im Sommer ist darum die Zufahrt ins Montafon auch über die Silvrettahochalpenstraße aus dem Paznauntal (Tirol) möglich.

Nächste Flughäfen sind Innsbruck (A/Tirol), Zürich (CH), Altenrhein (CH), Friedrichshafen (D) und Memmingen/Allgäu (D). Die Zugverbindung Lindau/Bregenz – Arlberg/Innsbruck ist gut frequentiert und die Montafonerbahn (MBS) ermöglicht in Bludenz den Umstieg und die Fahrt bis nach Schruns. Von dort gehen Busse der MBS in alle Teile des Montafon. Seit einigen Jahren wird überlegt, die Zugtrasse weiterzuführen, vielleicht bis Partenen wie die frühere Schmalspurbahn, jedoch zumindest bis nach St. Gallenkirch, an die Talstationen der Grasjoch- und Valiserabahn des Skigebiets Silvretta Montafon. Mehr Infos dazu in unserem Beitrag zur Bahnverlängerung.

Der Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel hat von Anfang an auch dem Aufschwung des Tourismus verholfen, da das Montafon seitdem international erreichbar war. In früheren Zeiten wurden Personen- und Gütertransporte über den Kristbergsattel ins Klostertal, über das Zeinisjoch ins Paznaun und über das Schlappiner Joch in die Schweiz und über die Via Valtellina weiter nach Italien abgewickelt.

Diese mühsame Art der Fortbewegung über Säumerwege wurde im 19. Jh. durch für die Bevölkerung teure Pferdegespanne mit Stellwagen verbessert. Die Montafonerbahn AG konnte das ursprünglich privat errichtete Elektrizitätswerk an der Litz übernehmen und damit Schruns sowie die Bahn mit Strom versorgen. 1905 ging mit der Bahnlinie Bludenz-Schruns die erste elektrisch betriebene Normalspur-Lokalbahn der österreichisch-ungarischen Monarchie in Betrieb.

Zum Bau der Stauanlagen wurde eine – leider 1954 wieder abgerissene – Schmalspurbahn errichtet, die von Tschagguns (Umladestation, direkt rechts an der Landesstraße nach der heutigen Ampelkreuzung) über St. Gallenkirch und Gaschurn nach Partenen führte. Auf der Trasse befindet sich heute ein Radweg, außerdem die Straßenumgehung von Gaschurn.

Ergänzt wurde der Bahnbetrieb durch Postbusse, deren Linien in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aber aufgrund der schwierigen Straßensituation nur langsam ausgebaut wurden. Während Partenen und Gargellen bereits 1927 bzw. 1932 mit dem Postbus erreichbar waren, wurden Silbertal und Bartholomäberg erst in den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts mit dem Postbus erschlossen. Die Postbusse veränderten ebenso wie die Bahn das Leben im Tal. Pendlern wurde die Arbeit außerhalb des Wohnortes ermöglicht und Kinder und Jugendliche profitierten von der Erreichbarkeit höherer Schulen, womit sich die landwirtschaftlich geprägte Bevölkerung in eine Dienstleistungsgesellschaft wandelte. Seit 2005 betreibt die Montafonerbahn AG auch die Buslinien im Tal.

Im Montafon wurden zunehmend geschotterte Güterwege und dann geteerte Straßen gebaut, die zunächst den kompletten Dauersiedlungsraum erschlossen, inzwischen aber auch die Maisäß- und Alpgebiete zumindest mit einem Fahrzeug mit erhöhter Bodenfreiheit erreichbar machen. Das weitverzweigte Straßen- und Wegenetz verursacht hohe Kosten, häufig werden die Straßen von privaten Wegegenossenschaften betrieben und (mit hohen Zuschüssen der öffentlichen Hand) erhalten. Dennoch sind vereinzelte Maisäße und Alpen auch heute noch nicht mit dem Auto erreichbar, wie z.B. Fratte, Tafamunt, Hora, Netza, Küngsmaisäß etc. Dies macht sie für die Landwirtschaft und zur touristischen Nutzung eher unattraktiv, für den Erhalt der Kulturlandschaft in ihrer ursprünglichen Form sind diese dafür umso bedeutender, da Umbauten und Umnutzungen sehr aufwendig und wenig lukrativ sind.

Im Sommer ist die Zufahrt ins Montafon auch über die Silvrettahochalpenstraße (Bild) aus dem Paznauntal möglich. Foto: Manfred Schlatter.

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