Ausgrabungen und Forschungen haben ergeben, dass es bereits vor 3500 Jahren Bergbau im Montafon gab. Forscher der Goethe-Universität Frankfurt haben dank C14-Datierungen im Zuge von Prospektionen am Bartholomäberg in 1450 Metern Höhe bis zu 3500 Jahre alte Bergbauspuren aus der mittleren Bronzezeit nachgewiesen. Die C14- oder auch Radiokarbonmethode ermöglicht aufgrund abnehmender Radioaktivität kohlenstoffhaltiger Materie eine relativ präzise Alterseinstufung etwa an Holzkohlen.

So fanden die Forscher auch heraus, dass 2500 Jahre später – im späten Frühmittelalter – der Bergbau dort offenbar sogar wieder aufgenommen wurde. Denn auch aus dieser Zeit finden sich eindeutige Spuren im Gelände. Damit ist der Bartholomäberg eines der ältesten bisher nachweisbaren Montanreviere im europäischen Hochgebirge. Die Entdeckung gleicht nach Krause „einer kleinen Sensation, da die Fachwelt bronzezeitlichen Bergbau im Montanrevier des Montafon bisher nicht für möglich gehalten hatte.“ Auch für das frühe oder hohe Mittelalter liegen sonst nur ganz wenigen Stellen alpinen Bergbaus vor.

Mit der Entdeckung Amerikas wurde immer mehr Silber aus Amerika nach Europa überführt, wodurch der Silberpreis massiv fiel und der Bergbau im Silbertal sich finanziell nicht mehr trug. Die Bevölkerung wurde nach Ende des Bergbaus auf die Landwirtschaft als Einnahmequelle zurückgeworfen.

Im Frigawald, am östlichen Teil des Plattawegs, grob unterhalb der Barockkirche Bartholomäberg, wurde eine bronzezeitliche Kulturschicht entdeckt und ausgegraben und dabei festgestellt, dass Menschen schon vor 3500 Jahren am Bartholomäberg siedelten. Möglicherweise war bereits zu der Zeit der Bergbau Motivation für die Menschen, hier zu leben.  Mit Hilfe von Moorprofilen wurde mittlerweile belegt, dass sogar am Ende der Steinzeit und damit bereits vor 5000 Jahren Siedlungstätigkeit am Bartholomäberg bestanden haben muss.

Am Bartholomäberg befindet sich auch ein Historisches Bergwerk, das es zu entdecken gilt. (Fotos: Manfred Schlatter)
Der St. Anna-Stollen des Schaubergwerks ist mehr als 1.000 Jahre alt und bis auf circa 115 Meter im Rahmen einer rund halbstündigen Führung begehbar.

Ein weiterer prähistorischer Siedlungsplatz (Bronzezeit) wurde inzwischen in der Nähe am Bodaweg entdeckt, auch am Buxwaldweg wurden solche Siedlungstätigkeiten nachgewiesen.

Am Bartholomäberg befindet sich auch ein Historisches Bergwerk. Der St. Anna-Stollen des Schaubergwerks ist mehr als 1.000 Jahre alt und bis auf circa 115 Meter im Rahmen einer rund halbstündigen Führung begehbar. Dabei lernt man die Faszination des historischen Bergwerks und die harten Arbeitsbedingungen der Bergknappen in vergangenen Zeiten kennen. Das Bergwerk ist zu Fuß in rund 45 Minuten von der Barockkirche Bartholomäberg aus zu erreichen.

Eine ideale Ergänzung zur Besichtigung des Bergwerks ist der Besuch des Silbertaler Bergbaumuseums. Am Kristberg lässt sich auch für Kinder die Welt der Bergknappen auf der Silberspielwelt sowie dem interaktiven Silberpfad rund um den Kristbergsattel mit vielen interessanten Stationen erkunden. Höhepunkt ist dabei sicher eine Führung durch den Seniorchef vom Panoramagasthof Kristberg in der St. Agatha-Bergknappenkapelle. Der spätgotische Bau wurde 1507 erbaut. Nach der Legende wurden damals Bergknappen in einem Stollen verschüttet. Unter den Trümmern versprachen die Verschütteten den Bau einer Kirche zu Ehren der Heiligen Agatha. Die Rettung ist gelungen und die Knappen hielten ihr Versprechen.

Die Bergbauattraktionen lassen sich ideal mit dem Geologischen Lehrwanderweg erkunden, der von Bartholomäberg über Rellseck, Itonskopf, Wannaköpfle und Obere Wiese mit Korallenriff zum Kristberg und ins Silbertal führt und mit 24 Schautafeln die Besonderheiten der Geologien erklärt. Gesamtgehzeit der 16 km ca. 8-9 h, Teilbegehungen sind unproblematisch möglich.

Aber nicht nur in Bartholomäberg und im Silbertal wurde Bergbau betrieben, auch St. Gallenkirch besitzt Kupfer- und Eisenbergwerke. Vandans wird zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Bergbauort, als im Rellstal Kupfererz gefördert wird. Und in Tschagguns stand lange Zeit ein Hüttenwerk, dessen Rauchgase durch die Talschaft gezogen sind.

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