Schruns ist eine Marktgemeinde mit ca. 3700 Einwohnern, Hauptort des Montafon und Sitz des Stand Montafon. Bürgermeister ist Jürgen Kuster. In Schruns liegt der Endbahnhof der Bahnstrecke Bludenz–Schruns und der zentrale Busbahnhof des Montafon.

In Schruns ist der historische Kirchplatz mit dem Gemeindeamt (Rathaus) und der Kirche einen Besuch wert, im Café Frederick direkt neben dem Gemeindeamt bietet es sich bei schönem Wetter an, die hauseigene Konditorei zu testen. Das Hotel Löwen in Schruns ist eines der ersten Häuser im Montafon, hier steigen regelmäßig auch Fußballmannschaften zum Training ab wie z.B. der SC Freiburg oder die spanische Nationalmannschaft. Das in der 2. Hälfte des 20. Jh. in Schruns berühmte Kurhotel mit der Kuranstalt beherbergte viele berühmte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur und war das erste Haus am Platz. Heute ist das Gebäude abgerissen und das Gelände an der Litz soll mit einem neuen Hotel- und Appartementkomplex bebaut werden. Lediglich die Tafeln am Litzdamm erinnern an die vielen berühmten Gäste aus Sport, Musik oder auch Schauspiel.

Das große und ursprünglich gotische Münster St. Jodok stammt aus dem 15. Jahrhundert, wobei Schruns zu der Zeit noch von der Hauptkirche in Bartholomäberg abhängig war. In der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche im barocken Stil nach einem Feuer wieder neu aufgebaut. 200 Jahre später war die Kirche zu klein und wurde nochmals – jetzt im romanischen Stil – neu aufgebaut.  Seit mehr als 300 Jahren steht am Beginn des Dorfzentrums von Schruns, an der Abzweigung nach Bartholomäberg, die kleine und sehenswerte Litzkapelle, eine barocke Wallfahrtskapelle. Der Litzdamm wurde 1912 gegen die Hochwasser der Litz erbaut und somit das Siedlungsgebiet erschlossen. Er wurde vom Baumeister Negrelli errichtet, dieser baute später den Suezkanal.

Das Kapuzinerkloster Gauenstein ist eine Außenstelle des Kapuzinerklosters in Feldkirch und eine der schönsten Niederlassungen der Kapuziner in Vorarlberg. Das jetzige Gebäude samt dem Garten liegt etwas über dem Talboden mitten im Wald. Seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts befand sich hier eine Einsiedelei mit einem oder zwei Wald-Brüdern. Heute lebt dort Bruder Engelbert Bacher, der den öffentlich zugänglichen Garten und das ganze Anwesen mit viel Herzblut bewirtschaftet. Der Name Gauenstein kommt von den sehr großen Steinen, welche der frühere Gletscher vom gegenüberliegenden Gauertal dort abgelagert hat.

Winterlicher Blick auf Schruns. (Fotos: Manfred Schlatter)
Kirche Tschagguns.
An der dem Ortskern abgewandten Seite der Litz Richtung Silbertal sieht man das Gebäude der ehemaligen Lodenfabrik. In den Jahren 1906/07 wurde im Keller der Lodenfabrik vom Besitzer Heinrich Mayer ein modernes Dampf- und Brausebad eingerichtet, das von Hanns Kornberger, einem bekannten Vorarlberger Jugendstilarchitekten (auch Planer des Maklottgebäudes – schräg gegenüber) entworfen wurde. Der spätere Heimatdichter Otto Borger übernahm im Jahre 1934 gemeinsam mit seinen Brüdern Karl und Hugo die Schrunser Lodenfabrik von seinem Vater Hubert. Er leitete sie bis zu ihrer Stilllegung rund 40 Jahre später.

Der Hauptsitz der für die wirtschaftliche Entwicklung des Tals nicht unbedeutenden Raiffeisenbank im Montafon war bis 2015 am Kirchplatz in Schruns. Mittlerweile ist die Bank allerdings zur Raiffeisenbank Bludenz-Montafon mit Sitz in Bludenz fusioniert worden und das Tal hat nun keine “eigene” Bank mehr. Schruns war auch Sitz des Bezirksgerichts, diese fest im Tal verankerte Institution ist nach Jahrhunderten des Bestehens und einer Entscheidung des Justizministers Anfang 2017 geschlossen worden.

Direkt gegenüber von Schruns über der Ill liegt die eigenständige Gemeinde Tschagguns, die vom Bürgermeister und Standesrepräsentanten Herbert Bitschnau geleitet wird. Die Gemeinden Schruns und Tschagguns haben schon früh zusammengearbeitet, z.B. in den Bereichen Tourismus (Schruns-Tschagguns-Tourismus GmbH, heute Montafon Tourismus GmbH) und Wirtschaft (WiGe – Wirtschaftsgemeinschaft Schruns-Tschagguns, heute Wirtschaftsgemeinschaft Montafon), neuerdings auch wieder mit einem gemeinsamen Ortsmarketing.

Kirche Schruns.

Zweidrittel der Fläche von Tschagguns mit 2200 Einwohnern besteht aus Wald oder wird zu den Alpen gerechnet. Neben dem Golm überragt die Tschaggunser Mittagspitze (2168 m) den Ort. Die Tschaggunser Kirche Mariä Geburt aus dem 13./14. Jh. ist die bedeutendste Wallfahrtsstätte im Montafon. Zwei Musterbeispiele des Erhalts der Montafoner Kulturlandschaft finden sich ebenfalls in Tschagguns: Das Sandrell-Haus mit rätoromanischem Charakter aus dem 15. Jh. und das im alten Stil 2005 wieder hergerichtete Schulhaus Bitschweil.

Direkt zwischen Schruns und Tschagguns (Ortsteil Zelfen) liegt Vorarlbergs größter In- und Outdoor Sport-Freizeit-Park, der Aktivpark Montafon.  Als Publikumsmagnet wirkt im Sommer insbesondere das Freibad, im Winter steht die überdachte Kunsteisbahn im Zentrum des Interesses. Aber auch Tennis, Fußball, Kletterwand, Rennstrecke, Skaterpark und vieles mehr wird geboten. Außerdem gibt es ein breites sportlich orientiertes Clubangebot für Kinder, für Kinder mit Eltern und auch für Erwachsene.

Oberhalb des Ortes Tschagguns liegt der Ortsteil Latschau. Dort befindet sich das in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts errichtete Lünerseewerk mit dazugehörendem Stausee. Es war zum Zeitpunkt seiner Errichtung das leistungsstärkste Pumpspeicherkraftwerk der Welt. Hier wird das Wasser vom Lünersee zur Stromgewinnung und Energiespeicherung genutzt. Unbedingt den Schauraum des Kraftwerkes besuchen, der sehr instruktiv ist. In Latschau startet auch der Aquaweg, der in 3h an vielen interessanten Wasserthemen vorbeiführt. Über den Stausee lässt sich mit dem Flying Fox Golm fliegen, hinunter nach Vandans mit dem Alpine Coaster Golm fahren, nicht nur für Kinder sehr abwechslungsreiche Attraktionen. Im Winter befindet sich der Start der sehr rasanten Rodelstrecke neben der Coaster-Bahn, im Sommer ist der Waldrutschenpark von der Mittelstation Matschwitz bis nach Latschau eine abwechslungsreiche Attraktion für Jung und Alt. Auf den Kristakopf – auf der gegenüberliegenden Seite der Bergbahnstation in Latschau – führt vom Stausee ein 1,5km langer Naturlehrpfad. Neben dem Startpunkt des Flying Fox Golm befindet sich auch ein interessanter Waldseilpark.

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