Das Montafon war bereits vor 5000 Jahren, also am Ende der Steinzeit, besiedelt. Ausgrabungen und Forschungen haben ergeben, dass es bereits vor 3500 Jahren Bergbau im Montafon gab.

Im späten Mittelalter wanderten Walser zu. Hauptziel der Walserzuwanderungen war das Silbertal. Gerade die Höhenlagen wurden von Walsern besiedelt, in den Tallagen war die Besiedlung aufgrund von Überschwemmungen und Lawinengefahr erst später möglich. Der Südhang von Bartholomäberg und der Kristberg gelten als das älteste Siedlungsgebiet des Tals. Kristberg und Innerberg wurden früher als Silberberg bezeichnet.

Heute leben ca. 16.500 Menschen im gesamten Montafon, wobei Zuzügler (vor allem aus Deutschland) einen immer beachtlicheren Teil ausmachen.

Wichtiges Kulturgut im Montafon sind die Geschichten und Sagen, die sich erzählt werden. Diese Erzähltradition ist von der österreichischen UNESCO-Kommission für Immaterielles Kulturerbe ausgezeichnet worden.

Der Montafoner Dialekt ist eine Form des Alemannischen, also verwandt mit der insbesondere im südlichen Baden-Württemberg und der Nordostschweiz gesprochenen Sprache. Dabei hat die montafonerische Ausprägung starke rätoromanische Einflüsse. Die vordeutschen Wurzeln der Sprache haben sich bis heute bei vielen Ortsnamen erhalten: Tafamunt, Madrisa, Vergalda, Vallüla, Valleu etc.

 

Ausgewählte Montafoner Wörter

a bitzli

ein bisschen

a Ideeli

ein wenig, ein bisschen

ahi/acher

abwärts/runter

Ahna

Oma

am Land

im Tal

an Handel ho

Diskussionen/Streit haben

an Hufa

viel, ein Haufen voll

Barga

Heustadel

Biescha

Schneesturm

Blüata

bluten, die Blüte

boda

ziemlich

Bühel

Buckel/Hügel

daheem

daheim

därnigi

solche

dazumal

damals

Dili

Dachboden

doba/domma/dobna

oben

donna

unten

egoscht

alleine

Egöschtler

Einzelgänger

etschas

(irgend) etwas

Födla

Hintern

Funkasonntig

Funkensonntag

Gagl/Gaggla

Kind/Kinder

Ganda

Geröll-/Steinhalde

Gehwinde(ne)

Schneeverwehung(en)

ghörig / körig

ordnungsgemäß, wie es sich gehört

gli amol

bald

Grenta

Preiselbeeren

Guata Margat

Guten Morgen

Hees

Kleidung

Hemat

(Landwirtschaftlicher) Familienbesitz Haus und Grund

Henza

Heuaufhängvorrichtung aus Holz

hetzig

komisch, lustig

höfili, gwehrli

vorsichtig

i bin brotaschtössig

ich habe Muskelkater

Jochbiescha

Schneesturm/Schneeverwirbelungen über den Bergen, meist föhnbedingt

keia

fallen

Kemmifägr

Kaminkehrer

kieba

schimpfen (Hund bellen)

klocka

klopfen, schlagen

Koga

Aas

köttna

Schneeketten aufziehen

Ladwärig (Betonung auf der 2. Silbe)

Marmelade

luaga

schauen

Mara

Morgen

Marend

Jause, Vesper

Meiggi

Mädchen

of Weg

unterwegs

Offi/offr

aufwärts/hoch

otalos

Ohne Pfiff, langweilig

Röfi

Mure, Steinschlag

ruaba

ruhen

schaffa

arbeiten

Schaffreiti

Küchenschrank

Schärma

Kleiner Stall/Schutzhütte für Vieh

Schnall

Knall

stotzig

steil

Studa

Stauden/Sträucher

süda

sieden, kochen

wacker

stark, stabil, ausdauernd

wädli

schnell

wiff

clever, pfiffig, schlau

Zara

Zorn

Zäwas

Servus

Ziballa

Zwiebeln

 

Literaturtipp zur Besiedelung des Tals: Hachfeld, Andres, Siedlungsgefüge und soziale Gruppen im Spätmittelalter, in: Montafoner Geschichte, Band 2, S. 126-177

Das Haus Ida empfängt seine Feriengäste mit typischen Montafoner Dialektworten. (Fotos: Manfred Schlatter)

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