Der zweite Roman aus dem Montafon von Sabine Grohs ist da! Nach Ihrem Romandebüt „Außer Haus. Die Wirklichkeit ist eine Möglichkeit von vielen“ legt sie zwei Jahre später einen weiteren Roman vor.
Es handelt sich dabei wieder um einen historischen Regional-Roman, diesmal sind sind jedoch der Rahmen und die handelnden Personen nicht erfunden, sondern aus der Familiengeschichte der Autorin entnommen. Die „Dönz“ sind die Großeltern von Sabine Grohs mütterlicherseits, mit denen sie sehr eng verbunden war. Der Roman ist eine Familien- und Generationengeschichte, die sich über mehr als 150 Jahre lang durch den ganzen Kontinent Europa zieht und auf wahren und belegten Tatsachen beruht. Die Familie hat das Schicksal zweier Weltkriege überstanden und sich immer wieder zwischen den Heimatstaaten Frankreich und Österreich entscheiden müssen.
Viele Menschen wanderten um 1900 aus dem Montafon aus, aber nur wenige wagten sich bis ins ferne Paris: in Frankreich ließen sich die meisten im Elsass nieder. Katharina und Otto bauten sich dort ein Leben auf. Im Ersten Weltkrieg wurden sie – die Ausländer – mit ihren vier Kindern für fünf Jahre in französischen Lagern interniert. Doch sie kehrten zurück nach Paris und bauten alles wieder auf. Bald drohte der Zweite Weltkrieg: Ein Sohn – Sabine Grohs´ Großvater Ernst – musste in der französischen Armée kämpfen und sein Bruder in der Deutschen Wehrmacht. Es begann ein Kampf ums Überleben im Montafon, in Paris und von der Maginot-Linie bis kurz vor Moskau. Als der Krieg endlich vorbei war, suchte die Familie den Frieden in der Heimat. Aber in welcher?
Die Quelle für diesen Roman ist ein einzigartiger Familienschatz aus Österreich: Artefakte, Dokumente, Fotos und 260 private Briefe von 1895 bis 1964, bereichert durch Berichte von Zeitzeugen, bilden den Grundstock für die Erzählung. Alles in „Dönz. So weit man weiß“ Beschriebene beruht auf Tatsachen und ist durch private Briefe, Fotos, Dokumente, Verträge, andere Schriftstücke und Erzählungen der Protagonisten belegt – bis auf einzelne Dialoge, Gefühle und Gedanken, die zwangsweise hergeleitet und erfunden sein müssen. So sind viele Original-Briefe zitiert, in denen sich die „Dönz“ auch über so manche zeitgeschichtlichen Ereignisse, über Leute im Tal und über das Wirtschaften in Frankreich und im Montafon schreiben.
Wer sich für das Montafon und seine Geschichte interessiert, muss in diese 400 Seiten und die Familiengeschichte der Dönz (auch heute noch ein verbreiteter Familienname im Tal) eintauchen. Sie stellt ein wunderbar lebendiges Beispiel dar, wie die Menschen im Tal früher gelebt haben und wie ihnen das Schicksal mitgespielt hat. Damit ist der Autorin wirklich ein großer Wurf gelungen, auf das nächste Werk kann man nur gespannt sein!
Sabine Grohs hat auf ihrer Website auch ein „Museum daheim“ implementiert, wo auf der Basis einer Landkarte alle Briefe, Fotos und Tatsachen zu sehen sind.
Mehr Infos zum Buch unter www.grohsformat.com/doenz.