Auch die Trockensteinmauer und der Schragazu sind typische Vertreter der Montafoner Kulturlandschaft. Beide Elemente stammen aus der Landwirtschaft und sind auch heute noch im Montafon anzutreffen.

Mit Trockensteinmauern wurden Felder von Steinen befreit, Hänge („Bühel“) gesichert und Grenzen markiert. Sie wurden aber auch entlang von historischen Verkehrswegen erbaut, wie z.B. an der Via Valtellina. Das Baumaterial sind meist unbehauene Lesesteine. Diese kamen durch Lawinen, Hochwasser oder Frost auf die Weiden und wurde im Frühjahr gesammelt. Die Mauer besteht aus lose aufeinander geschichteter Natursteine.

Die Stabilität einer Trockensteinmauer wird nur durch die Reibung der aufeinanderliegenden Steine erzielt. Je enger die Fugen, desto haltbarer ist die Mauer. Dabei kommt es unter anderem auch auf die richtige Breite der Mauer am Fundament und die richtige Neigung gegen den Berg an.

Der Schragazu besteht aus geschälten Ästen („Stecken“) und langen, aus Baumstämmen von Hand gespaltenen Holzscheiten („Scheien“) und wird mit einer speziellen Steck- und Klemmtechnik ohne jegliche Nägel oder Schrauben ein sehr stabiler Viehzaun. Dabei wurden je nach Verfügbarkeit alle vor Ort vorhandenen Materialien verwendet und es wurde sehr sparsam mit dem Material umgegangen.

Titelbild: Der Schragazu ist ein typischer Vertreter der Montafoner Kulturlandschaft. (Bilder: Manfred Schlatter, www.foto-schlatter.at)
Mit den Trockensteinmauern wurden Hänge gesichert und Grenzen markiert.

Nicht auf allen Maisäß- und Alpgebieten des Montafon war der Schragazu typisch, so gab es auf Montiel beispielsweise nur Zäune aus Ästen („Steckazu“). Auch Latten- und Bretterzäune wurden verwendet. Normalerweise wurde der Schragazu früher im Winter abgelegt (abgebaut), damit er durch die Schneelast nicht beschädigt wurde. Im Frühjahr wurden die oft viele Kilometer langen Zäune wieder aufgebaut.

Für beide Elemente der Montafoner Kulturlandschaft bieten die Montafoner Museen sehr empfehlenswerte und praxisnahe Kurse an, um deren Bau zu erlernen. Informationen unter www.montafoner-museen.at

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