Wenn man am Kristberg von der Bergstation der Kristbergbahn taleinwärts spaziert, kommt man in wenigen Minuten an eine Weggabelung, in deren Mitte die nicht übersehbare alte Säge steht. Diese hat eine lange Geschichte, wurde sie doch bereits (allerdings damals noch an anderer Stelle, am Bodastallweg) 1909 erbaut. Vor allem mit dem Schmelzwasser im Frühjahr wurde sie betrieben oder wenn größere Regenperioden genug Wasser mit sich brachten. Zum Problem für die Säge wurde die unzuverlässige Wasserzufuhr, denn auch damals schneite es oft nicht immer genug und dann verdarb das Holz oder es musste mit einer Wandersäge ausgeholfen werden. Alles nicht optimal und die Säge verfiel mehr und mehr.

1940 wurde sie dann auf Anstoß der Sägeinhaber neu aufgebaut und schließlich mit Strom betrieben. Für den Neubau musste jedes Mitglied Frondienste leisten. Auch die Agrarbezirksbehörde stellte einen Zuschuss in Aussicht. 1980 entschloss sich die Genossenschaft zu einer Generalüberholung, da die Säge wiederum unbrauchbar geworden war. Dieser Entschluss war aber nicht unumstritten, viele Mitglieder wollten die Säge lieber aufgeben. Nachdem der Obmann der Sägegenossenschaft wegen der Streitereien entnervt zurückgetreten war, konnte sich die Erhalten-Fraktion zum Glück durchsetzen. Über die Hälfte der damals 39 Mitglieder hat ihre Anteile zurückgegeben, die restlichen meisterten die Sanierung dann mit über 500 Arbeitsstunden und einem Materialeinsatz von 60.000 Österreichischen Schilling allein. Noch heute ist die Säge in Betrieb und produziert aus am Kristberg gefällten Bäumen Balken und Bretter. Wer die Säge im Innern mal begutachten möchte, kann eine Sagenwanderung mit Hertha Glück am Kristberg buchen, dort wird die erste Station in der Säge gemacht.

Bildergalerie:

Bilder: © Jürgen Zudrell, Panoramagasthof Kristberg
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