Interview mit Anna Nagiller-Erhard aus Tschagguns, Jahrgang 1983

Grüaß Di, Anna, wir treffen uns hier direkt bei dem schönen neuen Ladengeschäft in Tschagguns. Was hat Dich denn bewogen, aus dem Zentrum von Schruns in die Zelfenstraße nach Tschagguns umzuziehen?
Wir haben das Haus hier in Tschagguns gekauft und komplett umgebaut, neben unserer Wohnung ist auch unsere Ferienwohnung und mein Laden bluamastiel im Haus, das ist für mich mit den Kindern ideal, wenn ich alles unter einem Dach habe. Am Ende ist es vor allem viel günstiger, wenn ich keine Miete bezahlen muss wie in Schruns.

 

Was zeichnet Dich und Deinen Laden aus, was ist Dein Markenzeichen?
Ich habe schon lange ein ganz klares Motto: Floristik so natürlich wie möglich. Ich will die Blumen so arrangieren, wie sie natürlich wirken wollen. Also möglichst wenig Veränderungen am Wesen der Pflanze wie Farbe oder Draht etc. Daher biete ich zu den Blumen praktisch auch nur natürliche Materialien wie Glas, Holz, Stein oder Metall an, Kunststoff gibt’s bei mir nur selten.

 

Wie und wann hast Du die Floristerei für Dich entdeckt?
Naja, übersprünglich wollte ich alles werden, nur nicht Floristin (lacht). Tapeziererin, Tischlerin, Keramikerin, das waren alles meine Wünsche, nur meine Mutter wollte schon immer eine Blumenbinderin aus mir machen (lacht). Am Ende hat sie ihren Willen gekriegt, denn ich habe nur einen Ausbildungsplatz als Floristin angeboten bekommen. Aus heutiger Sicht bin ich über diese Entscheidung sehr glücklich, ich habe in Innsbruck und Wien gearbeitet, dabei viel Erfahrung gesammelt und bin jetzt seit 2013 selbständig. Ich lerne ständig dazu, Kreativität entsteht bei mir auch daraus, dass ich einfach immer wieder neue Blumen und Materialien bestelle und dann schaue, was sich daraus passend zur jeweiligen Jahreszeit machen lässt.

 

Und was können die Kunden bei Dir kaufen, was bietest Du an?
In meinem Laden gibt’s natürlich Schnittblumen und Sträuße, aber auch Kränze wie z.B. Adventskränze vor Weihnachten. Dabei nehme ich den Trend zur Personalisierung auf. Bei mir gibt’s z.B. mehrere Modelle von Adventskränzen und je nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden gestalte ich sie dann so, dass sie perfekt zu ihnen und ihrer Wohnsituation passen. Natürlich mache ich auch viel Floristik für Hochzeiten und Trauerfälle, sehr wichtig ist auch das Geschäft mit den Blumendaueraufträgen. Diese habe ich von Unternehmen wie Privatpersonen, die Kunden wollen regelmäßig in ihren vier Wänden aktuellen und neuen Blumenschmuck, den ich ihnen dann so oft bringe, wie es vereinbart ist.

 

Du bist ja nun keine Montafonerin, man hört schon Deinen Tiroler Dialekt. Bist Du angekommen hier im Montafon?
Auf jeden Fall, die Liebe hat mich ja ins Tal gezogen und ich bin ein Kind der Berge, Wien wäre auf Dauer für mich nicht gegangen, aber ob hier in den Bergen oder in Tirol, das spielt keine Rolle und passt für mich alles wunderbar.

 

Vielen DANK, liebe Anna, für den spannenden Einblick in Deinen kreativen Beruf und weiterhin viel Freude und Erfolg damit!

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