Im Montafon gibt’s doch schon genug Berge, oder? Stimmt. Auch die schönsten der Welt, völlig klar. ABER es gibt noch Berge, die man trotzdem gesehen haben muss. Dazu gehört der Säntis im Appenzellerland, der vom Montafon in 1,5h mit dem Auto locker erreichbar ist. Achtet auf gutes Wetter, egal, ob im Sommer oder im Winter, denn sonst lohnt der Ausflug und die nicht gerade günstige Bergfahrt nicht.

Es bietet sich eine abwechslungsreiche Rundfahrt mit dem Auto durch die Ostschweiz an, Hinweg über Wildhaus (Südroute), Rückweg über Appenzell und Altstätten (Nordroute). Beide Varianten dauern ungefähr gleich lang, so lange man bei der Südroute in Feldkirch nicht im Stau steht, Stichwort Bärenkreuzung. Der Säntis ist in der Gegend extrem bekannt, ist doch der markante Gipfel (2502 m) mit der Riesenantenne von sehr weit her sichtbar. Natürlich vom Montafon, aber auch aus dem Schwarzwald, vom Bodensee, von den Berner Alpen und sogar aus Frankreich und Italien. Mit Liechtenstein sind die 6 Länder so beisammen.

Unsere Empfehlung ist bereits vor dem Frühstück eine Tour mit der Säntisseilbahn, die bei Urnäsch auf der Schwägalp startet und bereits rund 85 Jahre (wenn auch nicht in dieser Form) existiert. Vor dem Bau der Bahn wurde der Säntis bereits Jahrzehnte als Wetterstation benutzt, wobei damals sogar ein Doppelmord auf dem Säntis verübt wurde.

Einen Ausflug auf den Säntis im Appenzellerland ist als Alpenliebhaber ein MUSS.

Auch die Anfahrt durch Schweiz, die ca. 1,5 Stunden dauert, ist ein Erlebnis. Bei der Gelegenheit Appenzell anschauen! 

Natürlich kann man den Säntis auch zu Fuß besteigen, das macht aber aus unserer Sicht wenig Sinn, wenn oben die Bergbahntouristen warten. Lieber nutzt man die Bahn für eine Wanderung (nur für Geübte!!) auf den benachbarten Altmann (2435m). Früh aufbrechen und das Wochenende meiden ist (nicht nur) am Säntis sehr geschickt, denn am Wochenende ist der Berg häufig überfüllt. Die im Jahre 2000 komplett neu erbaute Säntisstation ist eher nicht nach unserem Geschmack, handelt es sich doch um eine riesige, kalte Betonburg ohne irgendeine Ausstrahlung. Das Bergfrühstück und das Essen ist gut, aber am Ambiente fehlt es.

Darum empfehlen wir, die Terrassen des Neubaus ausgiebig zu nutzen und die 2000 Gipfel, die vom Säntis aus zu sehen sind, ausgiebig zu bewundern. Dazu gehört natürlich auch die Entdeckung von Zimba, Schesaplana und Piz Buin, welche bei gutem Wetter gut zu sehen sind. Essen würde wir aber eher im Bergasthaus Alter Säntis, ein über 160 Jahre alter Familienbetrieb, der direkt hinter dem Säntisgipfel liegt und über eine Treppe sehr gut erreichbar ist. Dort sind Umgang und Ambiente eher noch Berggasthof, weniger Hotel mit Massentourismus wie in der Bergstation.

Es ist auf gutes Wetter zu achten – egal, ob im Sommer oder im Winter – denn sonst lohnt der Ausflug und die nicht gerade günstige Bergfahrt nicht.

Wenn man sich am Panorama sattgesehen hat, empfehlen wir, noch etwas das Land zu  erkunden, das dem Säntis zu Fuße liegt. Dazu gehört auf jeden Fall Appenzell, ein schmuckes Städtchen mit dem zentralen Landsgemeindeplatz. Dort finden die Abstimmungen der Appenzeller Bürger statt, wobei Frauen dort erst seit 1990 abstimmen dürfen. Noch 1990 hatten sich die Männer der Landsgemeinde gegen ein Frauenwahlrecht ausgesprochen, erst ein Gericht hat dieses dann durchgesetzt.

Unsere Mittagessenempfehlung ist das Gasthaus Hof, in zweiter Reihe hinter dem Landsgemeindeplatz, der auch von Einheimischen gern besuchte Traditionsgasthof in Appenzell. Cafés gibt’s in Appenzell jede Menge, unbedingt einen Appenzeller Bärli Biber probieren oder mitnehmen!

Bildergalerie:

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